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Duplexsonographie – Das macht sie besonders

Kombination zweier Technologien

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Auch wenn die Duplexsonographie prinzipiell wie eine herkömmliche Ultraschalluntersuchung angewendet wird, unterscheidet sie sich grundlegend von anderen mit Ultraschallwellen arbeitenden diagnostischen Methoden. Dies liegt an der Kombination zweier Technologien in einem einzigen Gerät.

Duplexsonographie nennt man ein diagnostisches Verfahren, das mithilfe spezieller Ultraschallwellen funktioniert. Andere Bezeichnungen dafür sind Duplex, Farbduplex, Farbduplexsonographie und Farbkodierte Duplexsonographie (FKDS). Duplex bedeutet, dass zwei bildliche Darstellungen gleichzeitig sichtbar sind: Im oberen Teil des Monitors sieht man eine kleinere Darstellung des mit Ultraschallwellen beschickten Blutgefäßes wahlweise in Schwarz-Weiß oder farbig (Farbduplex). Darunter befindet sich ein Diagramm der in dem betreffenden Gefäß während des jeweiligen Zeitraumes gemessenen Strömungsgeschwindigkeit des Blutes. Bei einem Verdacht auf verengte Blutgefäße (Stenosen) lässt sich der untersuchende Facharzt das obere Bild farbig ausgeben. Die von der Arteriosklerose verursachten Ablagerungen (Plaques) sind dann gelb markiert, die Blutflussgeschwindigkeiten blau und rot und die im Bereich der Stenose entstehenden Verwirbelungen grün. Darüber hinaus ist eine genaue Bestimmung der Gefäßwandstärke und der Höhe der in der Wand befindlichen Plaques möglich.

Vor der Behandlung des entspannt auf dem Rücken liegenden Patienten trägt der Untersucher ein spezielles Ultraschallgel auf den Schallkopf auf und bewegt diesen dann auf dem zu überprüfenden Bereich hin und her. Um bei der Duplexsonographie der Blutgefäße im Schädel eine präzisere Darstellung zu erhalten, injiziert der Untersucher zur Verstärkung der Ultraschallwellen ein Kontrastmittel mit Microbubbles: Diese nur Mikrometer großen Gasbläschen sind imstande, den Ultraschall vollständig zu reflektieren.

Die Duplexsonographie unterscheidet sich von der klassischen Sonographie in Bezug auf

  • die eingesetzte Technologie
  • ihren speziellen Anwendungsbereich

Beim Duplexverfahren sind zwei Technologien in einem Gerät kombiniert: die klassische Ultraschallmethode (oberes Bild, B-Mode) und die Dopplersonographie (unteres Bild, D-Mode mit PW-Doppler). Die Messung der Blutflussgeschwindigkeit wird unter Ausnutzung des sogenannten Doppler Effekts durchgeführt. Als Doppler Effekt bezeichnet man in der Physik die Tatsache, dass von einer Schallquelle (Schallkopf) wegfließende Flüssigkeiten (Blut) längere Schallwellen und damit niedrigere Frequenzen an den Empfänger (Ultraschallgerät) zurückschicken als zum Schallkopf hinfließende. Die ausgesandten Schallwellen werden außer von den roten Blutkörperchen noch von den sich bewegenden Gefäßwänden reflektiert. Die ausgelöste Frequenzänderung wird von den Prozessoren des Sonographiegeräts in digitale Werte umgerechnet und dann als Diagramm mit X- und Y-Achse ausgegeben. Dieses zeigt die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes innerhalb einer bestimmten Zeit an. Aus den bildlichen Darstellungen kann der Mediziner dann auf den Zustand der jeweiligen Vene oder Arterie schließen. Die Farbkodierte Duplexsonographie erlaubt eine präzisere Beurteilung des Behandlungsgebiets als die klassische Ultraschalldiagnostik: Würde nur die Doppler Sonographie durchgeführt werden, könnte der Untersucher lediglich den Blutfluss innerhalb des Gefäßes erkennen. Das kombinierte Verfahren lässt jedoch noch zusätzliche Aussagen über seinen Verlauf und die Beschaffenheit seiner Wand zu.

Im Unterschied zur herkömmlichen Ultraschalldiagnostik, die hauptsächlich der Untersuchung von Geweben, Organen und Skelettmuskeln dient, setzt man Duplexsonographie ausschließlich zur Überprüfung und Nachkontrolle von Blutgefäßen (Arterien, Venen) und Herz auf krankhafte Veränderungen ein. Mit seiner Hilfe kann der Mediziner Gefäßverengungen durch Ablagerungen feststellen. Denn diese bewirken stets eine Änderung der Fließgeschwindigkeit und der Richtung des Blutflusses: Es kommt infolge des verringerten Gefäßdurchmessers im betroffenen Bereich zur Strömungsbeschleunigung, zu Turbulenzen und schließlich zum Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel. Werden die Ablagerungen jedoch rechtzeitig festgestellt, kann der Arzt die geeignete Behandlung einleiten. Außerdem wird das diagnostische Verfahren zur Entdeckung von Aneurysmen eingesetzt. Diese sackartigen Ausbuchtungen der Gefäßwand sind ebenfalls gefährlich, weil sie jederzeit platzen können.

Neurologen verwenden die Technologie bei Patienten mit wiederkehrenden Kopfschmerzen unklarer Genese, Schwindel, Gedächtnisstörungen, Ohrgeräuschen, Schlaganfällen und bei Kranken, die an Durchblutungsstörungen im Gehirn leiden. Darüber hinaus kann die präzise Darstellung der Gefäßsituation bei Menschen mit erblicher Veranlagung für Gefäßkrankheiten oder mit Risikofaktoren (Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck) als Schlaganfallprophylaxe durchgeführt werden.

Mithilfe der extrakraniellen Duplexsonographie überprüft der Facharzt die wichtigsten Blutgefäße auf der rechten und linken Halsseite. Darüber hinaus kann er mit dem kombinierten Verfahren sogar verletzte Gefäße und angeborene Gefäßfehlbildungen gut erkennen. Kommt der Duplexultraschall nach Gefäßoperationen zum Einsatz, dient er der Kontrolle des Behandlungserfolgs. Der Einsatz des Duplexverfahren erfolgt außerdem noch im Bereich der Bauch-, Nieren-, Eingeweide-, Bein- und Armarterie, der Leberpfortader und der Venen. Bei letzteren ermöglicht das Diagnoseverfahren die genaue Einschätzung des Thromboserisikos und die Kontrolle einer bereits bestehenden Thrombose.

Verkalkte Beinarterien haben oft die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, Schaufensterkrankheit) zur Folge. Die unzureichende Durchblutung der Beinmuskulatur bereitet dem Patienten so starke Schmerzen, dass er beim Laufen oft stehen bleiben muss. Sollen die im Schädel befindlichen Blutgefäße beurteilt werden, wird ein transkranieller Duplex mit zirka 2 MHz durchgeführt: Dafür wird der Schallkopf in der Schläfen- oder Hinterhauptregion aufgesetzt.

Der Facharzt für Gynäkologie kontrolliert mithilfe der Farbduplexsonographie ab der 20. Schwangerschaftswoche die Fließgeschwindigkeit des Nabelschnurblutes. Weitere Anwendungsbereiche sind die Kontrolle des durch die Schwangerschaft hervorgerufenen Bluthochdrucks bei der werdenden Mutter und mögliche Fehlbildungen und Fehlentwicklungen beim Ungeborenen. Anhand des Dopplersonogramms kann der Frauenarzt genau erkennen, ob das Baby einen Herzfehler, eine Missbildung oder eine Wachstumsstörung hat. An Frauen, die bereits eine Fehlgeburt erlitten haben, und Patientinnen mit Mehrlingsschwangerschaften wird die spezielle Untersuchung ebenfalls durchgeführt.

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Portrait von Matthias Abken

Die wichtigsten Vorteile direkt im Überblick

Der Einsatz von Duplexgeräten zur Diagnosestellung und Verlaufskontrolle bietet viele Vorteile.
Sie…

  • liefern verlässliche Diagnosen, auf deren Basis Sie Ihren Patienten die optimale Behandlung zukommen lassen können.
  • bieten eine schnelle Befunderhebung. Dies ist besonders bei akuten medizinischen Problemen wichtig.
  • machen dank ihrer Genauigkeit in vielen Fällen die Anwendung der teureren Verfahren MRT und CT überflüssig. Diese werden erst dann eingesetzt, wenn die spezielle Ultraschallmethode nicht aussagekräftig genug ist.
  • sind wegen ihrer nicht invasiven Technologie völlig schmerzfrei.
  • setzen Ihren Patienten im Unterschied zu Röntgen und CT keiner schädlichen Strahlung aus und sind daher beliebig oft wiederholbar.
  • machen eine Injektion von Kontrastmitteln unnötig, die bei manchen Patienten Unverträglichkeitsreaktionen auslösen.
  • stehen dem Patienten in Facharztpraxen für Neurologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Kardiologie und Angiologie zur Verfügung, was bei MRT- und CT-Geräten nicht der Fall ist.
  • sind für Sie und Ihren Patienten mit nur geringem Aufwand verbunden: Sie können Ihrem Patienten bereits nach wenigen Minuten das Ergebnis der Untersuchung mitteilen.

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